Franschhoek [Stellenbosch] - in der Weinregion bei Kapstadt
Franschhoek ist ein entzückendes Landstädtchen, mit urfranzösischen Charakter.
Es besitzt kleine Bistros, Cafes und Galerien, gerade als würde sich der Ort
mitten in Frankreich befinden.
Nach dem Ludwig XIV 1685 in Frankreich das Edikt von Nantes (1598) für ungültig erklärte, begann in Frankreich die Jagd auf die protestantischen Hugenotten.
Schätzungsweise 200.000 Hugenotten flüchteten daraufhin ins Ausland und ließen
vor allem in Holland und Deutschland nieder. Die
Niederländische - Ostindien Kompanie (VOC) bot den Hugenotten an, sich am Kap anzusiedeln.
Allerdings nahmen 1688 nur 270 Hugenotten dieses Angebot an und die Bauern wurden
schließlich im Tal des Berg River, südlich der Drakenstein Kerk, angesiedelt.
Bis dahin hieß die Gegend Olifantshoek (Elefanteneck), aber nach der Ansiedlung
der Hugenotten wurde sie bald als Franschhoek (Französischeck) bekannt und der
Ort erhielt schließlich 1805 diesen Namen. Die neuen hugenottischen Siedler
forcierten allerdings nicht den Weinanbau - wie oft behauptet wird - sondern
zunächst vorrangig den Obst- und Getreideanbau. Erst zu Beginn des 19.
Jahrhunderts begann man - im südlichsten Teil des Drakenstein Valley - mit dem
intensiven Weinanbau, der sich allerdings für südafrikanische Verhältnisse recht
schnell durchsetzte. 2002 wurde Franschhoek mit
Stellenbosch - im Zuge einer
landesweiten Verwaltungsreform - vereinigt und diese neue Verwaltungseinheit
übernahm den Namen der größeren und auch etwas älteren Stadt, "Stellenbosch".
Franschhoek Pass *
Wie eine Legende der Khoisan beschreibt, war der Franschhoek Pass ein alter
Trampelpfad der Kap-Elefanten - die schon wenige Jahrzehnte nach der Ankunft der
Europäer ausgerottet waren. - und wurde auch von den Khoisan und den späteren
europäischen Siedlern als Bergübergang vom Berg River ins Riversonderend Valley benutzt.
Zwischen 1818 und 1819 wurde der Pfad schließlich begradigt und ausgebaut und
seit dem auch von Fuhrwerken benutzt werde.
Kurz hinter dem Hottentot Monument - am Ortsausgang von Franschhoek - geht es
heute in einigen weiten Kurven hinauf auf 701 Meter und unterwegs haben Sie
immer wieder einen wunderbaren Panoramablick hinunter ins Drakenstein Valley.
Entlang der Passstrasse - an den Hängen der Franschhoek Mountain - wachsen
seltene Fynbosarten, leben Tschakama Paviane, Klippspringer und andere
Antilopenarten.
Nach dem Passscheitel geht es in einigen engen Kurven hinab ins Nachbar-Tal.
Unterwegs überqueren Sie die Jan-Jouberts Bridge (ein Nationaldenkmal, welches
bereits 1825 errichtet wurde), dann geht es entlang des Teewaterkloof Dam und
schließlich kommen Sie zur Strasse in Richtung Villiersdorp.
Entlang der Passstrasse gibt es einige Parkplätze, an denen Sie genügend Zeit
für Fotostopps einplanen sollten und auch Picknicken können. Von vielen
Parkplätzen führen auch Wanderwege in die Ausläufer ins Hottentots-Holland
Nature Reserve.
!!! Auch wenn die Paviane (Baboons) niedlich aussehen,
sind diese absolut dreist, geschickte "Diebe" und können auch aggressiv
werden. Bitte füttern Sie Baboons nicht und auch nicht unbewusst, durch
eventuell unbewusst weggeworfene Speisereste. !!! |
Am Ende der Hugenot Rd. - am Ortsausgang von Franschhoek - befindet sich das 1938, zum 250. Jahrestag der Landung errichtet
- Hugenot Monument.
Im Zentrum der Anlage steht eine Frauenstatue die in der einen Hand eine Bibel
und in der anderen zerbrochen Kette hält. Sie steht auf einen Globus und über
ihre weit geöffneten Armen liegt ein Mantel. Damit legt die Statue den Mantel der
Unterdrückung in Frankreich ab und symbolisiert gleichzeitig die neu erlangte
Religionsfreiheit der Hugenotten am Kap.
Hinter der Figur erheben sich drei hohe
Bögen, über den sich Mittig eine hervorgehobene Sonne sowie nochmals darüber ein
Kreuz befindet und umgeben ist das
ganze von einen halbkreisförmigen Säulengang.
Das Wasserbecken welches in seinen Proportionen auf das Rondell abgestimmt und
vor der zentralen Statue, dem Bogen sowie Säulengang platziert ist, symbolisiert
die Ruhe.
Hugenot Memorial
Museum
Das Hugenot Memorial Museum befindet sich unmittelbar neben dem Hugenot
Monument und in ihm sind viele Möbel und Zeichnungen der ersten Siedler
ausgestellt. Ausgestellt werden aber auch alte Katasterpläne, Besitzurkunden und
viele andere historische Dokumente, darunter eine Kopie des Edikt von Nantes
(von Heinrich des IV, 1798) und auch eine bemerkenswerte Bibelsammlung. Das
Museum dient heute als Institution zu Erforschung der Hugenotten und ihrer
Nachkommen in der Kapregion. Öffnungszeiten: Mo-Sa 9:00 bis 17:00 und
So 14:00 bis17:00 Uhr
Nördlich von Franschhoek, an der R301 in Richtung
Paarl, befindet sich das
Gefängnis, in dem Nelson Mandela seine letzten Haftjahre verbrachte und welches
er am 11.02.1990 gegen 16:00 Uhr nach 27 Jahren (etwa 10.000 Tagen) Haft in
die Freiheit verlies.
Das Gefängnis kann nicht besichtigt werde, aber ein Blick darauf lohnt.
Bellingham
Das mittelgroße Weingut produziert gute Weißweine und ist vor allem wegen der außergewöhnlichen Glockenform der Flaschen bekannt.
Auf den halben Weg zwischen Franschhoek und Stellenbosch liegt eines der größten Weingüter am Kap. Auf etwa 400 ha reifen Chardonnay, Sauvignon,
Merlot und Pinot
Close Cabrière
Der Schaumwein, nach dem Champagnerverfahren, produziert, ist über die ganze Stadt hinaus bekannt. 1994 wurde der neue Weinkeller und das Restaurant
eingeweiht. Das Restaurant befinde sich ebenfalls unter einen Gewölbe, bietet eine vorzügliche Küche.
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