Kap Agulhas, der südlichste Punkt Afrikas
Das Kap Agulhas ist der südlichste Punkt
Afrikas. In Reiseführern, TV-Beiträgen, selbst bei wissenschaftlichen Vorträgen und
auch in Lehrbüchern wird aber oft das Kap der guten Hoffnung fälschlicher
Weise als
südlichster Punkt des Kontinentes aufgeführt, aber das Kap Agulhas liegt
geographisch gesehen etwa 170 Kilometer östlicher und vor allem etwa
53 Kilometer südlicher als das Kap der Guten Hoffnung.
Bereits die
portugiesischen Seefahrer haben im 16. Jahrhundert festgestellt, dass erst
ab den Kap Agulhas wieder richtig nach Norden segeln konnten. Sie nannten
das Kap daher Port Agulhas (Nadelkap), da ab hier auf Ihrer Reise nach Indien
die Nadel permanent wieder nach in nördliche Richtung zeigte.
Es dauerte aber noch etwa 400
Jahre bis die Internationale Hydrographische Organisation endgültig
festlegte, dass das Kap Agulhas nicht nur der südlichsten Punkt von Afrika,
sondern auch der Zusammenfluss des Indischen und Atlantischen Ozean ist.
Leider möchte dies am Kap der Guten Hoffnung noch nicht jeder wahrnehmen,
so gibt es immer noch und entstehen rund um den Cape Point immer noch
Unternehmen die sich mit dem Namen „Two Oceans“ (Zwei Ozeane) schmücken.
Anfang Januar 2002 hat das Tourismusbüro von Kap Agulhas eine Klage,
wegen irreführender Werbung, bei der südafrikanischen Verbraucherzentrale
eingereicht. Wir meinen mit gutem Recht, da es die Unternehmer auf der
Kaphalbinsel gar nicht nötig haben, sich mit fremden Federn zu schützen.
Das Kap
Agulhas selbst und die Umgebung ist nicht ganz so spektakulär wie das Kap
der Guten Hoffnung, denn die Klippen sind hier nicht so steil, aber das Meer
ist hier um so spektakulärer.
Die meist hohe brandende See, vielleicht kommt es einem aber auch nur so
vor, da die Klippen halt nicht so hoch sind, sind atemberaubend. Dies
scheint aber nicht nur von Land aus zu sein, denn hier sind seit Beginn der
modernen Seefahrt unzählige Schiffe in Seenot geraten oder sogar gestrandet.
Rund um das Kap Agulhas befindet sich heute eines der größten natürlichen
Schiffsfriedhöfe der Welt. Zwischen 1673 und Heute sind rund ums Kap mehr
als130 Schiffe gesunken. Hier treffen die warmen Ströme des Indischen Ozeans
und die kalten Ströme des aus der Antarktis live aufeinander. Durch diese
erheblichen Temperaturunterschiede kommt es hier zu erheblichen Wirbeln und
unberechenbaren, sich ständig ändernden, Strömungen.
Ähnliches kann man zum Beispiel in der Luft beobachten, wenn Hochdruck-
und Tiefdruckgebiet unmittelbar aufeinander treffen. Vom Leuchtturm aus kann
man sogar bei günstigen Wetter die unterschiedlichen Farben und teilweise
auch die unterschiedlichen Wellenrichtungen der einzelnen Meeresströme
deutlich erkennen.
In L'Agulhas selbst gibt es Parkmöglichkeiten und von dort sind es noch
etwa 1,5 Kilometer Fußweg bis zum Kap, aber auch unmittelbar unterhalb des
Leuchtturm befindet sich noch ein Parkplatz.
Nahe dem südlichsten Punkt befindet sich ein rechteckiges Steinmonument
mit einer kupfernen Inschrift und zusätzlich einem davor in die Erde davor
eingelassenen Hinweisschild, in welche Richtung die beiden Ozeane sind.
Ein Blick von hier fällt natürlich auf den historischen Leuchtturm.
1840
beschloss man in Kapstadt, wegen der vielen verlorenen Waren und Schiffe am
Cape Agulhas, weltweit Spenden für einen Leuchtturm am Kap zu sammeln. Das
Interesse in Bombay, Kalkutta, London, Manila und auch anderen
wichtigen Hafenstädten dieser Zeit war sehr hoch und so begann man 1847 mit
dem Bau. In der unwirtlichen Overbergregion wahr es besonders
schwierig Baumaterialien heranzuschaffen und so wurde erst zwei Jahre
Baubeginn der Leuchtturm in Betrieb genommen.
Der Leuchtturm wurde nach den Vorbild des Pharaos Leuchtturm in Alexandria
(Ägypten) gestaltet. Zunächst begann man mit einem Licht welches mit
verbrannten Schaftalg, ab 1905 mit Öl erzeugt wurde und erst 1936 wurden die
Fossilen Brennstoffe dann durch elektrisches Licht ersetzt.
1968 wurde in unmittelbarer nähe ein Leuchtturm aus Metall errichtet und
der historische Leuchtturm aus Kalksandstein verfiel mehr und mehr.
Seit 1973 gilt der Leuchtturm als national historisches Monument in
Südafrika, er wurde zwischen 1983 und 1988 restauriert und
dient seit Beendigung der Sanierung wieder als Leuchtturm.
1994 wurde das kleine Leuchtturmmuseum eröffnet und seit dem können auch
Besucher auf die Plattform, über eine enge steile Treppe, aufsteigen. Von
hier oben bietet sich für den Besuchen ein toller Blick auf die beiden
Weltmeere und auf L'Agulhas.
Im unterstem Stockwerk finden Sie jetzt ein kleinen Andenken-Shop sowie
ein Cafe.
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